Swim

3-Canal- Videoinstallation
Softwear/Sound: Daniel Zea
Comédienne: Lucie Zelger
Loge/Progr, Bern, 2008

SWIM ( 2008) avec ses centtrente peintures a été conçu pour la loge de la Stadtgalerie à Berne. Cet espace d’immersion convenait à un thème aquatique, celui de la piscine. On y retrouve une fluidité picturale qui retrace un paysage originel, creusant par là-même une expérience commune à l’être humain, exprimant peut-être sa naissance et sa délivrance. (Extrait du texte de Sarah Zürcher, curatrice d’art)

Swim is an interactive installation combining animation paintings (projected onto 3 different screens) and a real-time granular synthesizer, which projects the sound into the space via four loudspeakers. The whole system was created using the Max/MSP software. Swim was created in collaboration with the composer Daniel Zea and was devised specially for the Loge space of the Stadtgalerie in Bern.

Swim, 2008

Eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Aquarium hat sie ja schon, die Loge : ein quadratisches,
niedriges « Gefäss » mit Glasfenstern. Klein und kompakt kommt sie daher. Und
es fühlt sich doch ein wenig eng an, wenn man sich darin aufhält. Was nichts ausmacht,
Kunst findet ja in der Tat schon längst nicht mehr im weitläufigen White Cube statt. Und
bis jetzt wusste noch jede Künstlerin und jeder Künstler wie sie oder er mit der
Loge – Aquarium – Situation am besten umzugehen hat.
Für die St. Galler Künstlerin Alexandra Maurer ist diese besondere Raumbeschaffenheit
nicht nur eine Herausforderung, sondern ein gefundenes Fressen. Nichts könnte ihrer
künstlerischen Arbeit förderlicher sein, als dieses Gefühl von Beklemmung, das sich in
der Loge durchaus einstellen kann, so dass man
sich fühlt wie ein Fisch im zu kleinen Aquarium. Denn es ist ein Gefühl, das ihren Arbeiten
häufig anhaftet : So lässt sie Schauspieler eine einfache Bewegung ausführen,
filmt diese dabei und setzt die filmischen Bilder in expressive Malerei um. Diese Bilder
werden nun wiederum gefilmt und mit Hilfe eines Computerprogramms in eine zufällige,
aber nicht abbrechende Reihenfolge gebracht. « Peinture animée » nennt die Künstlerin
das Produkt. Durch die Wiederholung der Bilder entsteht der Eindruck von Endlosigkeit,
Beklemmung und Absurdität, eine Art Gefangensein in einem anstrengend
erscheinenden Bewegungsablauf. Sisyphusartig drehen sich die Protagonisten im Kreis,
als wären sie in einem Raum eingesperrt.
« Swim » nennt Alexandra Maurer ihre neuste Arbeit. Zwar sind es nicht Fische, die da
schwimmen, sondern eine Frau. Die einmal, zweimal, unendlichmal in ein Becken eintaucht,
darin herumschwimmt, auftaucht, abtaucht. Der Frauenkörper sucht nach Fassbarem,
verliert sich aber in den Luftblasen und im Auftreibeffekt des Wassers — wie
sich vielleicht auch der Besucher darin verliert: im Rhythmus der Bewegung, der Expressivität
der Farben, der Heftigkeit der einfachen Handlung.
Eine Videoinstallation von Alexandra Maurer, kuratiert von Sylvia Rüttimann. Loge Stadt Bern
Tonkomposition: Daniel Zea / Schauspielerin: Lucie Zelger
Cello: Stephanie Maurer
mit Dank an Sophie Lambert, Picine de Carouge
Copyright: Alexandra Maurer, Prolitteris / « Swim », Installation Loge, Stadt Bern, 2008