Gestein und Formen
Im Kiez Wedding explodieren die Baustellen regelrecht. Es hämmert und holpert den ganzen Tag. Grosse Krane ziehen Eisenstangen in die Höhe, tiefe Erdgräben werden aufgerissen. Geröll und Gesteinsstrukturen stehen im Kontrast zu den grünen und majestätischen Baumkronen, welche weit bis in den Himmel ragen und sich davon nicht beeindrucken lassen. Der Kran beim Buddistischen Tempel wurde zu früh errichtet. Er stand wochenlang inaktiv. Windböen liessen ihn unkontrolliert hin und her schaukeln. Würde darunter zuviel Erde abgetragen, könnte der Kran aus dem Gleichgewicht kommen und auf die Strasse oder unser Haus fallen.
Diese Publikation gibt Einblick in das künstlerische Schaffen im Berliner Atelier in den Jahren 2018/19. Meine Arbeit stellt Gesteinsstrukturen geometrischen Formen gegenüber, welche in einem fragilen Gleichgewicht zueinander stehen. Die Tiefe des Bildes wird durch die Struktur des Pappelholzes zusätzlich hervorgehoben. Inspiriert wurde ich durch die Lage meines Ateliers, welches sich inmitten von zwei grossen Baustellen befindet.
Diese Baumomente sind Teils in Form von Schwarzweissfotographie dokumentiert. Sie haben zur Inspiration beigetragen und hinterfragen die Perspektiven und abstrakten Flächen immer wieder aufs Neue.